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Fahrbericht Lexus GS 250 F Sport: Fahrgefühl mal zwei! Wagemut statt Mainstream!

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Die WISSEN Agentur ist ein Fan von qualitativ hochwertigen Produkten. Deshalb empfehlen wir von Zeit zu Zeit auch außergewöhnlich gute Produkte per Presseartikel, die nichts mit unserem eigenen Angebot zu tun haben. Heute haben wir uns für ein Automobil des Premium Herstellers LEXUS, der Edeltocher von Toyota entschieden, auch wenn es kein deutsches Produkt ist.

Die Premium-Limousinen der Toyota-Edelmarke Lexus führen in Deutschland ein Schattendasein. Warum, ist nicht ganz klar. Die Autos bieten zwei vollkommen einzigartige Arten sinnlichen Erlebens – von denen eine rein gar nichts mit Autofahren zu tun hat.

Im Lexus GS 250 F Sport gibt es zwei Arten von Fahrgefühl. Das eine Fahrgefühl hat nichts mit Reifen, dem Fahrwerk oder überhaupt klassischer Automobiltechnik zu tun. Sondern damit, wie man das Multimediasystem bedient.

In den meisten Autos ist die Bedienung des Multimediasystems Mist. Im Lexus ist die Bedienung ein Erlebnis. Das liegt nicht an dem gigantisch großen Bildschirm, der in der Mitte des Armaturenbretts thront wie ein Multiplex-Kino. Es liegt an dem rechteckigen Knopf auf der Mittelkonsole, mit dem man den Cursor über das Display steuert.

Der Clou dabei ist nämlich das Gefühl, der Widerstand, den der kleine Hebel bei der Bedienung erzeugt: als führe man damit durch Hydrauliköl. Wer sich damit nur oberflächlich beschäftigt, empfindet dieses Gefühl als labberig. Die meisten Autotester zumindest konnten damit wenig anfangen. Doch das ist falsch – man muss nur etwas aufmerksamer sein.

Bewegt sich der Cursor nämlich zu einem Bedien-Button, zum Beispiel dem Zoom-Knopf der Karte, gibt es plötzlich einen kleinen Widerstand im Hebel. Es fühlt sich an, als würde man ein Armhaar ausreißen, nur ohne den Schmerz. Zuerst gibt die Haut ein wenig nach und dann, mit einem sanften Ruck, ist das Haar draußen. Wenn man diesen Widerstand überwunden hat, springt der Cursor auf die Bedienfläche – ein Druck auf den Knopf aktiviert dann die Funktion.

Wagemut statt Mainstream
Es ist, als wären alle Bedienflächen auf dem Bildschirm von diesem kleinen Widerstand eingerahmt. Und je nachdem, ob gerade die Navigation oder die Audioeinstellungen angezeigt werden, befinden sich die Bedienflächen natürlich an einer anderen Stelle des Bildschirms – der Ort des Widerstands muss also für immer neu berechnet und auf den Hebel übertragen werden. Möglich machen das zwei kleine Elektromotoren, die unter dem Knopf sitzen und, von einem Computer gesteuert, immer wieder kleine Widerstände produzieren.

Dieses kleine Feature ist in gewisser Weise die Essenz des Autos. Statt sich anzupassen, hat Lexus mit seinem Interface einen eigenen Weg gewählt. Der ist viel besser ist als das, was der Mainstream bietet, nämlich Touchscreens – gleichzeitig erfordert dieser Weg auch einen gewissen Wagemut.

Seit Jahren müht sich Konzernmutter Toyota, mit ihrer Premium-Tochtermarke Lexus in das Universum von Mercedes-Benz, BMW und Audi vorzustoßen. Bisher mit mäßigem Erfolg. Nicht ganz zu Unrecht: Zwar waren die Limousinen in Sachen Ausstattung durchaus auf Augenhöhe mit denen deutscher Hersteller, aber die lieblose Gestaltung von Karosserie und Innenraum war schwer zu ertragen.

Doch das hat sich geändert. Das Design ist inzwischen eigenständig und vor allem auch eigenwillig. Die in der F-Sport-Version besonders zerklüftete Front, die aussieht, als wäre sie einem Manga oder einem Superhelden-Comic entsprungen, hebt sich deutlich ab vom Allerweltsgesicht anderer selbsternannter Premiumhersteller.

Das Design liebt man – oder hasst es
Auch im Innenraum ist es vorbei mit der Plastik-Tristesse vergangener Tage. Bei Details, wie beispielsweise der Ausgestaltung des Cockpits, der Anzeigen und Instrumente, wirken Mercedes, BMW und Audi seriöser – aber auch langweiliger. Der Lexus leistet sich, etwa beim Design der Instrumente, eine gewisse Verspieltheit. Das muss man mögen, aber auf jeden Fall ist es anders.

Umso ernster nimmt der Lexus seinen Anspruch, die Insassen wir ein guter Butler zu umschmeicheln. Wenn man die Fahrertür öffnet, begrüßt einen das Auto damit, dass es den Fahrersitz automatisch zurückfährt. Überhaupt ist der Wagen vollgestopft mit allen aktuell gängigen Komfort- und Sicherheitsextras. Lexus betreibt – zumindest mit dem F-Sport-Modell – eine simple Preispolitik: Der Wagen kostet 59.000 Euro, dafür ist ab Werk schon alles an Bord, was andere Hersteller als Extra verkaufen. Lediglich das erweiterte Sicherheitspaket und ein Head-up-Display lassen sich optional noch hinzufügen.

Und die Ausstattung ist vom Feinsten, wie sich beispielsweise bei der Musikanlage zeigt. Während deutsche Hersteller ihre Kunden mit Systemen von Harmann/Kardon, Bose oder Bang & Olufsen bedudeln, wird man im Lexus von einem Soundsystem von Mark Levinson beschallt. Mark Levinson, noch nie gehört? Dass die amerikanische Highend-Audiofirma kaum jemand kennt, liegt in erster Linie daran, dass deren Produkte so teuer sind, dass die meisten Menschen sie sich schlicht nicht leisten können.

Meditatives Fahren
Die größte Andersartigkeit des Lexus GS 250 F Sport aber ist das zweite Fahrgefühl, das eigentliche. Wenn man den Sechszylindermotor nicht in Richtung Drehzahlbegrenzer treibt, ist von ihm im Fahrbetrieb nicht mehr zu hören als ein Flüstern. Karosserie und Fahrwerk sind zudem so gut gedämpft, dass lediglich das Abrollgeräusch der Reifen an die Ohren dringt. Mit jedem gefahrenen Kilometer begibt man sich tiefer in einen Zen-gleichen Zustand. Denn einerseits ist der Lexus GS 250 F Sport ein souveräner Gleiter, dessen adaptives Fahrwerk selbst im Fahrmodus Sport Plus nie bockig wird. Im Lexus fühlt man sich, als führe man über Seide. Bodenwellen, Risse im Asphalt – all das ist weit, weit weg.

Gleichzeitig zeigt der Wagen aber keine Form von Schwammigkeit. Während man sonst in Autos mit komfortabler Abstimmung oft herumschaukelt wie auf einem ausgeleierten Biedermeier-Sofa, folgt der Lexus willig jeder Lenkbewegung. Hinterradlenkung und der Unterdrückung von Seitenneigung im Modus Sport Plus sei Dank, hat der Wagen bei Bedarf die Schärfe eines japanischen Messers.

Dieser Spagat ist es, der fasziniert, besonders auf längeren Landstraßenfahrten. Ein Auto, das sich mit seinen Fähigkeiten nicht in den Vordergrund spielt, aber einem die Sicherheit vermittelt, jederzeit einsatzbereit zu sein – selbst Wochen nach dem Testbetrieb ist diese Fahrgefühl noch abrufbar.

Es ist anders als bei den deutschen Herstellern, die das Gleiten auf dem Altar zwanghafter Dynamik geopfert haben. Und deren Mittelklasselimousinen deswegen manchmal angestrengt und anstrengend wirken – und sich im Fahrgefühl kaum noch voneinander unterscheiden.

Lexus hat sich bewusst für einen anderen Weg entschieden, bei vielen Details, aber vor allem bei den beiden Fahrgefühlen. Die sind angenehm weich, aber hart, wenn es nötig ist. (Von Michail Hengstenberg, Quelle: SPIEGEL ONLINE AUTO)

Auch ein Besuch im LEXUS Unternehmer Forum der WISSEN Agentur Mittelstandsberatung lohnt sich.

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